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Die Bezeichnung Buddha wird innerhalb des Buddhismus für einen Menschen genutzt, der „Bodhi“ erfahren hat. „Bodhi“ bedeutet dabei „das Erwachen“. Darüber hinaus handelt es sich bei Buddha um den Ehrennamen des Religionsstifters Siddharta Gautama aus Indien. Seine Lehren bilden die Grundlagen der Weltreligion des Buddhismus.
Welche Bedeutung die Figur des Buddhas im Buddhismus hat, wer der historische Buddha war und wodurch sich seine Lehren auszeichnen, zeigt der folgende Beitrag.
Der Buddha im Buddhismus
Der Buddha bezeichnet in der buddhistischen Religion ein Wesen, welches aus eigener Kraft und Stärke erreicht hat, einen vollkommenen und reinen Geist zu erlangen. Dadurch kann es die Potentiale, die in ihm vorhanden sind, grenzenlos entfalten. Dazu gehören die Prajna, die vollkommene Weisheit, und die Karuna, das begierdefreie und unendliche Mitgefühl mit allen lebendigen Wesen.
Das Nirvana wurde bereits zu seinen Lebzeiten von dem Buddha verwirklicht – das bedeutet wiederrum, dass er nach der Auffassung des Buddhismus nicht mehr an die Samsara, also den Kreislauf der Reinkarnation gebunden ist. Die Natur des Erwachens ist transzendent, kann also mit dem reinen Verstand nicht erfasst werden. Mit den gängigen sprachlichen Ausdrücken kann diese Erfahrung somit nicht beschrieben werden. Auch können Menschen, welche die Erfahrung des Erwachsens nicht erlebt haben, diese nicht nachvollziehen.
Nach der Tradition der Buddhisten ist das Erwachen, also die Buddha-Erfahrung, äußerst selten. Daher bezeichnen sie ein Zeitalter, in dem ein Buddha in Erscheinung tritt, als großes Glück. Dagegen gibt es allerdings viel mehr dunkle Zeitalter, in denen ein Auftritt eines Buddhas ausbleibt – in diesen kann auch keine Lehre befolgt werden, die zu einer endgültigen Befreiung führt.
In der Vergangenheit traten drei Buddhas auf, Dipamkara, Kanakamuni und Kashyapa. Im nächsten Zeitalter soll nach der Vorstellung der Buddhisten der Buddha Maitreya in Erscheinung treten.
Der historische Buddha
Siddharta Gautama hat die Religion des Buddhismus begründet und stellt damit den eigentlichen historischen Buddha dar.
Es wird angenommen, dass der Inder Siddhartha Gautama von 563 v. Chr. Bis 483 n. Chr. lebte. Sein Dasein auf Erden widmete er dabei vollkommen seinen Lehren. Geboren wurde er nach den Überlieferungen in Lumbini in Nepal, führte sein Leben allerdings in Indien. Der Ort Lumbini gehört seit dem Jahr 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe und stellt heute ein wichtiges Zentrum für Pilger dar.
Die Familie von Gautama gehörte dem Adel an, weshalb er sorgenfrei und wohlbehütet in einem großen Palast aufwuchs. Im jugendlichen Alter wanderte Gautama häufig in der Umgebung des Palastes umher und beobachtete dabei zum ersten Mal in seinem Leben, dass viele Menschen mit Problemen, wie Schmerz, Tod, Krankheit und Alter, zu kämpfen hatten. Ihm wurde klar, dass selbst Wohlstand und Reichtum diese Probleme nicht lösen konnten. Daraufhin traf er die Entscheidung, einen Ausweg aus diesem allgemeinen Leid zu suchen.
Er verließ mit 29 Jahren seine Familie und trat in ein asketisches Leben ein. Sechs Jahre lang zog Gautama so als enthaltsam lebender Mann durch Indiens Norden. Dabei widmete er sich den großen Religionen und musste feststellen, dass diese keine Hilfe für ihn darstellten, um sein eigentliches Ziel zu erreichen. Somit musste er seinen eigenen Weg entwickeln und praktizierte intensives Meditieren.
Im Alter von 35 Jahren erlangte Gautama – beziehungsweise Buddha – die Erleuchtung. Die Erleuchtung, die auch als Erwachen bezeichnet wird, wird im Buddhismus als eine spirituell-religiöse Erfahrung verstanden, bei der aus eigener Kraft das alltägliche Bewusstsein überschritten wird. So kann eine anhalte Einsicht in die Wirklichkeit erlebt werden. Diese wirkt sich ebenfalls tiefgreifend auf die eigene Persönlichkeit aus.
Das Erwachen bedeutet im Buddhismus die Reinheit und Vollkommenheit des Geistes. Wegen dieser kann ein Buddha die vollkommene Wahrheit und ein unendliches Mitgefühl mit allen lebenden Wesen der Welt spüren.
Nachdem er seine Erleuchtung erlebt hatte, zog Gautama weiter durch Indien, um seine buddhistischen Lehren zu verbreiten. Er war davon überzeugt, dass die hierarchische Ordnung keinen Einfluss auf den Weg der Erleuchtung hat, weshalb er dabei vor allen Bevölkerungsgruppen sprach. Im Alter von 80 Jahren starb Gautama. Danach wurden seine Lehren stets weitergegeben und niedergeschrieben, sodass diese heute die Basis des Buddhismus bilden.
Die Grundlagen des Buddhismus
Die vier edlen Wahrheiten bilden die Grundlage der Lehren des Buddhas.
Dabei bezieht sich die erste der edlen Wahrheiten auf das Leiden und besagt, dass das Leid das Leben prägt, beispielsweise durch Tod, Krankheit, Alter und Geburt. Die zweite edle Wahrheit erklärt, wie das Leiden entsteht, nämlich durch Hass, Verblendung und Gier. Die Antwort darauf, wie das Leiden beendet werden kann, liefert die dritte der edlen Wahrheiten. Werden die genannten Ursachen vermieden, wird verhindert, dass in Zukunft neues Leid entsteht. Von der Lösung, wie das Leid beendet und so Glück entstehen kann, berichtet die vierte edle Wahrheit. Durch diese wird der Achtfache Pfad abgeleitet. Dieser setzt sich aus Meditation, Achtsamkeit, Übung, Lebenserwerb, Handeln, Rede, Absicht und Erkenntnis zusammen.
Die Lehre des Buddhas besagt außerdem, dass jedes Lebewesen, welches die Erleuchtung nicht erlangt hat, dem endlosen Kreis aus Geburt und Wiedergeburt ausgesetzt ist. Entkommen können diesem Kreislauf nur diejenigen, die Mitgefühl für andere zeigen, Leid vermeiden und so zur vollkommenen Weisheit finden. Mit dieser Erleuchtung geht der Zustand des Nirvana einher. Dann ist jegliche Art von Leiden erloschen und es stellt sich ein Zustand von Glück ein.
Besonders im Buddhismus ist, dass die Lehren von Gautama nicht auf einer göttlichen Offenbarung basieren. Er sah sich selbst nicht als Gott oder als Bote für die Lehren Gottes. Gautama erlangte seine Erkenntnisse lediglich aus seiner eigenen Kraft und seiner Meditation. So kann im Grunde jeder Mensch, der seinen Lehren folgt, das Erwachen erfahren.
Den Lehren muss im Buddhismus deswegen auch nicht dogmatisch gefolgt werden, vielmehr wird jedem Menschen Selbstverantwortung für seinen Glauben und sich selbst zugesprochen. Buddha bezeichnete dieses Konzept als „den Weg der Mitte“. Einen allmächtigen Gott, wie im Judentum, Islam oder Christentum gibt es im Buddhismus ebenfalls nicht.
Weiterführende Informationen und Einkaufstipps:
- https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/b/buddha
- https://www.planet-wissen.de/kultur/religion/buddhismus/index.html
- https://asiastyle.de/Buddhas/
Foto: matt_vivier11/pixabay
Erleuchtung im Sinne von ewiger Befreiung von Leiden gibt es nicht.
Wir leben in der Welt der Dualität. Somit wird es immer Leid und Nicht-Leid geben.
Zudem gibt es kein Selbst, da nichts aus sich selbst heraus existiert. Das wusste auch der Buddha. Seine Lehren wurden fehlinterpretiert.
Ich empfehle dazu sich mal mit den Fünf Skandhas auseinanderzusetzen.
Im Zen-Buddhismus sowie in der Lehre des Advaita Vedanta wird diese Leerheit gut aufgegriffen.